Eine klare Absage an den Krieg.

Eine klare Absage an den Krieg., 12. Februar 2010


Von Helga König "helga-koenig@web.de" - Alle meine Rezensionen ansehen


Dieser beeindruckende Film des Regisseurs Clint Eastwood spielt in Japan zu Ende des 2. Weltkrieges. Die Handlung beruht auf historischen Fakten. Eastwood fokussiert die japanische Perspektive der damaligen Geschehnisse auf der Insel Iwo Jima, die von den Amerikanern eingenommen wird.

Thematisiert werden die Zustände beim japanischen Militär in jener Zeit, die Zwangsrekrutierung und auch die verordeneten Massenselbstmorde, um sich nicht dem Feind ergeben zu müssen. Der kleine Soldat wurde zur willenlosen Kampfmaschine degradiert und sinnlosen Gefechten geopfert.

General Kuribayaschi, der vor dem Krieg einige Monate in Amerika lebte, denkt strategischer als andere Führungskräfte der japanischen Streitmacht, die grundsätzlich militärisch starrsinnig agieren, was zu hohen Verlusten bei den Soldaten führt. Clint Eastwood fokussiert die einfachen Soldaten, die in den Krieg gezwungen wurden und zeigt deren Ängste und Nöte. Eastwood gelingt es den Menschen in jedem einzelnen Soldaten zu zeigen und auf diese Weise die Absurdität gegenseitiger Zerfleischung zu verdeutlichen.

Dieser Film korrespondiert mit einem anderen Film von Clint Eastwood "Frags of Our Fathers", den ich leider nicht kenne. Die Absicht der Regisseurs besteht darin, die Sichtweise der Japaner und der Amerikaner in diesem mörderischen Krieg darzustellen.

Die Rolle des General Kuribayaschi wird von Ken Watanabe überzeugend gespielt, dessen Gelassenheit und Wohlüberlegtheit ihn zu einem Helden des Films macht. Ein weiterer Held ist der kleine Soldat Saido, der sich erlaubt, eigenständig zu denken. Beiden Männern gemeinsam ist ihr Mitgefühl, das sie trotz des Krieges nicht verloren haben. Durch diese beiden Männer wird der militärische Heldenbegriff ab absurdum geführt und durch einen der Mitmenschlichkeit ersetzt.

Die Bild- und Tonqualität ist bestens. Ein gelungener Film.