Rezension:Honig - die Speise der Götter: Rezepte und Rezepturen von Verena Verita

"Wer nicht Galle versucht hat, weiß nicht, wie Honig schmeckt." ( Zitat: unbekannter Herkunft)

Dieses hochinteressante Buch von Verena Verita befasst umfassend sich mit der Speise der Götter: dem Honig. Dabei wartet die Autorin zunächst mit einem historischen Exkurs auf. Dem Honig wurde nämlich in nahezu allen Hochkulturen der Antike ein Wert beigemessen, der weit über den eines einfachen Lebensmittels hinausging. Man setzte ihn zu religiösen Zwecken ein, auch diente es als Grabbeigabe, als Opfergabe oder als besonderes Heilmittel. Sogar als Zahlungsmittel wurde es eingesetzt.In Ägypten, Babylon, Indien und China galt Honig als göttlicher Nektar.

Der Name des Honigs ist auf das althochdeutsche Wort "hongang" zurückzuführen und bedeutet soviel wie "der Goldfarbene". Anhand von Bernsteinfunden lässt sich belegen, dass Bienen schon seit 40 bis 50 Millionen Jahren die Erde bevölkerten.

Interessant ist der Hinweis, dass alte steinzeitliche Höhlenmalereien Menschen als "Honigjäger" dokumentieren. Damals wurde den wild lebenden Bienenvölkern der Honig deshalb abgenommen, weil man ihn als Köder bei der Bärenjagd einsetzte.

Der berühmte griechische Arzt Hippokrates setzte Honig ähnlich wie seine anderen Heilmittel- Wasser und Luft - zur Genesung ein. Er und seine Schüler verordeneten Honig zur Heilung von Verletzungen, Geschwüren und eiternden Wunden, aber auch, um Fieber zu senken. Dass von Aristoteles das älteste Fachbuch über die korrekte Bienenzucht und die Gewinnung von Honig stammt, ist auch nicht uninteressant. Die Römer schätzen den Honig ebenfalls und die Germanen verehrten ihn als "Götterspeise". Sie mochten ihn am liebsten als Wein. Die Imkerei entwickelte sich bei den Germanen als Waldimkerei (Zeidlerei) und Korbimkerei. Die ersten germanischen Bienenzüchter nutzten umgestülpte Strohkörbe als Bienenbehausung.

In der Folge erfährt man Näheres vom Leben im Bienenstock und hier vieles über die Königin, auch über die 30 000 bis 70 000 Arbeitsbienen und die ca. 500 bis 2000 Drohnen, d.h. über stachelige Männchen, die sie begatten. Die Behausung der Bienen -die Bienenstöcke - wird näher vorgestellt und es wird auch das Leben der Bienen dezidiert beschrieben, bevor die Autorin sich dem Honig zuwendet. Die Lebensgrundlage der Bienenvölker bildet nämlich der Honig, Pollen, Gelée royale, Wachs und Propolis. Damit decken sie ihren Nahrungsbedarf und wehren Krankheitserreger ab.

Auf den Folgeseiten erfährt man, was man unter diesen Lebensgrundlagen im Einzelnen zu verstehen hat und liest auch wie der Honig entsteht. Man lernt die Eigenschaften des Honigs kennen, bevor verschiedene Honigsorten näher beschrieben werden. Zur Sprache kommen Akazienhonig, Bergblütenhonig, Buchweizenhonig, Edelkastanienhonig, Heidehonig, Eukalytushonig, Kleehonig, Weiß-Kleehonig , Lindenblütenhonig, Rapshonig, Löwenzahnhonig, Phaceliahonig, Orangenhonig, Sonnenblumenhonig, Salbeihonig, Tannenhonig, Thymianhonig und Waldhonig.

Neben dem Zuckergehalt verfügt Honig über 100 Aromastoffe und andere Ingredienzien, deren schleimlösende, entzündungshemmende und antibiotische Wirksamkeit seit Jahrtausenden erprobt ist. Die Autorin wartet mit diversen Rezepten auf, die sich der heilenden Kräfte des Honigs bedienen, bevor sie Honig in der Küche vorstellt.

Delikate Rezepte für Milchgetränke, Cocktails& Punsch, Met- Honigwein, Salat & Vorspeisen, Suppen, Hauptspeisen mit Fleisch&Fisch, Marinaden für Fleisch& Fisch, Vegetarische Hauptspeisen, Nachspeisen und Backwaren, die Honig beeinhalten, verdeutlichen die Möglichkeiten, die diese Götterspeise bietet. Alle Rezepte sind sehr gut strukturiert und lassen sich einfach nachkochen.

Ein hochinformatives Buch.

Sehr gutes Gefäß für den Frühstückshonig 




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen