Rezension: Siddhartha

Tröstlich zu wissen , dass " alles fließt "

Der Brahmanensohn Siddhartha verlässt sein Elternhaus, um zunächst als Bettelmönch den Sinn des Seins zu ergründen und vor allem den Weg zum eigentlichen Ich und der Loslösung von diesem zu finden. Bei den Asketen in den Wäldern erlernt er " das Fasten, Schweigen und Denken ", aber er möchte weitere Erfahrungen sammeln und lauscht den Worten Buddhas, durch dessen Lehren sich ihm das, was ihn geistig bewegt, auch nicht wirklich erschließt. Er wandert weiter, trifft auf eine Kurtisane, die ihn mit der Sinnlichkeit vertraut macht.

Doch die Sinneslust wird ihm schließlich ebenso überdrüssig, wie das Spiel mit dem Geld, das er von einem Kaufmann und bei den Würflern erlernt. Siddharta nimmt allmählich das Gesicht der reichen Leute an " jene Züge der Unzufriedenheit, der Kränklichkeit, des Missmuts, der Trägheit, der Lieblosigkeit." Dieser Seelenkrankheit der Reichen entflieht er, indem er alles hinter sich lässt und den Beruf des Fährmanns ergreift. Er lernt den Worten des Flusses zu lauschen, meditiert und erkennt, dass die Dinge sich immerfort verändern und ein irgendwie gearteter Zeitbegriff in diesem Prozess keine Bedeutung hat. Im Grunde gibt es keine Zeit. Ewige Veränderung und zeitlose Erneuerung sind der Kern des Ichs. Diese Erkenntnis führt dazu, dass Siddharta von nichts Weltlichem mehr berührt wird.

Ein Buch von tiefer Weisheit, das man wirklich empfehlen kann.






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