Rezension: Robert Koch: Vom Landarzt zum Pionier der modernen Medizin (Gebundene Ausgabe)


Babara Rusch spürt in diesem reich bebilderten Buch dem Leben des Bakteriologen Robert Koch (1843-1910) nach. Informiert wird man zunächst über dessen Kindheit in Clausthal-Zellerfeld, seiner schon früh erkennbaren großartigen Beobachtungsgabe und seinem fantastischen Verständnis für die Vorgänge in der Natur, die Fähigkeit quer und in neuen Bahnen zu denken, über sein technisches Interesse, sein Geschick, seinen Fleiß, seine Geduld und seine Präzision. Nicht unerwähnt bleibt, dass Koch zielstrebig aber auch durchsetzungsfähig und konfliktfähig war (vgl.: S. 10)

Seine Kindjahre, seine Schulzeit, sein Studium und seine ersten Forschungserfolge kommen zur Sprache. Man liest von seinen Lehrern an der Georg-August-Universität in Göttingen, die Einfluss auf ihn ausübten. Robert Koch schreibt später "Ich möchte einiger meiner damaligen Lehrer in Dankbarkeit gedenken, nämlich des Anatonomen Henle, des Klinikers Hasse und besonders des Physiologen Meissner, welche den Sinn für wissenschaftliche Forschung in mir geweckt haben."

Sein Privatleben wird fokussiert, seine Zeit als junger Provinz- und Militärarzt ebenfalls. Man liest von der Begegnung Kochs mit Rudolf Virchow, der damals bereits ein weltberühmter Mediziner war. Mit der Entdeckung der Milzbrandsporen und der Klärung der Ursache des Milzbrandes wies Koch 1976 erstmals einen lebenden Erreger einer Infektionskrankheit nach. Dies wird im Buch sehr gut beschrieben, (vgl.: Seite 50 ff.)

Mit der Entdeckung des Tuberkulose-Erregers gewann Koch eine der wichtigsten Erkenntnisse auf dem Gebiet der Seuchenforschung. Die Tuberelbazillen sind die Ursache der weitest verbreiteten Seuche der Welt: der Tbc. Wie man erfährt war die Tuberkulose die "weiße Pest" der 19. Jahrhunderts. Zum besseren Verständnis: der Koch-Bazillus ist ein gekrümmtes Stäbchen, welches Säuren, Trockenheit und Hitze widersteht, allerdings durch Sonnenlicht zerstört werden kann.

Koch entdeckte auch das Tuberkulin, ein aus Tuberkel-Kulturen gewonnenes Stoffgemisch, das für den Nachweis der Tbc-Erkrankungen nicht ohne Bedeutung war, doch leider nicht als Heilmittel gegen Tbc eignete. Die Entdeckung des Erregers der Cholera ist ein weiteres Thema, ferner seine diesbezüglichen Forschungsreisen und schließlich die Verleihung des Nobelpreises für Medizin im Jahre 1905.

Ein interessantes Buch über einen Menschen, dem die Menschheit viel zu verdanken hat.

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