Siegfried von Lindenberg. Komischer Roman von Johann G Müller

Lachen wirkt immer befreiend

In diesem Roman, erschienen 1779, besitzen Scherz, Satire, Ironie und Lachen eine tiefere Bedeutung, nämlich die mit Lachen die Wahrheit zu sagen. Don Quijote stand bei der Form wohl Pate. Dies erklärt meines Erachtens seine einstige Beliebtheit.

Spottwürdig sind dem Autor Johann Gottwerth Müller (1742-1828) Literatur- und Kleidermoden, Empfindsamkeit und Frömmelei, Geniekult und aufgesteifte Aufklärerei. Auch der Adel, konkret der Landadel von Pommern, behäbig in sich ruhend, von des Gedankens Blässe keineswegs angekränkelt und insofern zu jeder Torheit fähig, welches ein schlichtes pommersches Gemüt hervorbringen kann, wird auf die Schippe genommen.

Siegfried von Lindenberg sieht sich auf Augenhöhe mit allen Monarchen, auch dem Kaiser. Gemeinsam mit Ludimagister Schwalbe verlegt er eine Zeitung, in welcher man den Dorfklatsch und die Gutsnachrichten lesen kann. Schlossbedienstete staffiert er zu Gelehrten aus und gründet mit ihnen gemeinsam eine Sozietät. Schließlich erklärt er die Unabhängigkeit seines Gutsbesitzes vom Reich....

Geschmunzelt wurde über den Roman sicher gleich nach seiner Veröffentlichung. Er war letztlich ein Ventil. Keine große Literatur aber kurzweilig, von daher .