1000 Küsse

"Die Verliebtheit zeigt dem Menschen, wie er immer sein müsste." ( Anton Cechow)

Dieses schöne  Buch beeinhaltet 200 Zitate der Weltliteratur, die sich mit der Liebe und hier vor allem mit ihren körperlichen Aussrucksformen, den Umarmungen und dem Küssen befassen. Die Zitate korrespondieren vortrefflich mit den 200 Kunstwerken, die im Buch abgelichtet sind. Die Aufnahmen sind von guter Qualität. Der Name des jeweiligen Künstlers wird ebenso genannt, wie der Name des einzelnen Werkes, das Entstehungsjahr und die Orte, wo man Originale derzeit in Augenschein nehmen kann.

Gleich zu Beginn lernt man das Detail einer Vase kennen, die zwischen 330-40 v. Chr. angefertigt worden ist. Das Motiv ist erotischer Natur.  Der Abbildung ist ein Zitat Heinrich von Kleists beigegeben. " Auch der Olymp ist öde ohne Liebe".  Wie recht Kleist doch hat.

Blättert man weiter  gelangt man u.a. zu Ablichtungen von Gemäldeausschnitten von Hieronymus Bosch, erfreulicher Weise auch zu solchen  aus "Der Garten der Lüste". Sehr schön ist in diesem Zusammenhang ein Zitat Percy Bysshe Shelleys "In der ruhigen und süßen Dunkelheit treffen sich die Seelen auf den Lippen der Geliebten."

Francis Picacias "Liebespaar" habe ich zunächst für ein Werk Chagalls gehalten. Diesem Werk ist ein Zitat Oscar Wilde angefügt: "Wer liebt, denkt nicht und wer denkt, liebt nicht." Es ist wahr, ein Mensch, der liebt, lässt sich von seinem Gefühl leiten und handelt nicht selten jenseits aller Vernunft. Möglicherweise sind aus diesem Grunde  junge Menschen zu weitaus intensiverer Liebe fähig. Je mehr der Kopf die Oberhand über einen Menschen gewinnt, desto kühler agiert er, bis am Ende nur noch Berechnung bleibt. Grund genug sich innere Jugend zu bewahren. Sie ist der Schlüssel dafür   bis zum Ende seiner Tage zu lieben.

Ein wirklich gelunges Buch.