Rezension:'Ich würde es genauso wieder machen'. Sophie Scholl von Barbara Leisner

" Es gibt zu wenig Zivilcourage, die meisten verbergen ihre wirkliche Meinung." ( Adenauer),

Barbara Leisner ist es gelungen ein subtiles Portrait der der Widerstandskämpferin Sophie Scholl zu zeichnen.

Ich empfehle besonders jungen Menschen dieses Buch zu lesen und sich klar zu machen, dass man Terror - egal wo er sich ereignet -, niemals dulden darf. Mut und Zivilcourage sind notwendig, um die niederträchtigen Kräfte in einer Gesellschaft in die Schranken zu weisen.

Als Hitler an die Macht kam, war die Familie von Sophie Scholl (1921-1943) schon aus einem abgelegenen Städtchen im Kochertal nach Ulm übergesiedelt. Sie war 12 Jahre alt und ihr Bruder Hans 15.

Trotz der Warnungen des Vaters waren die Geschwister mit Begeisterung in der Hitlerjugend. Aber allmählich begann Hans zu zweifeln. Auch für Sophie wurde das halbe Jahr Arbeitsdienst und ein weiteres halbes Jahr Kriegshilfedienst zur schweren Probe. Der Vater war mehrfach von der Gestapo verhört und verhaftet worden.

Endlich konnte Sophie 1939 ihr Studium in München beginnen. Dort traf sie wieder auf ihren Bruder Hans und seine Freunde. Stark beeindruckt wurde diese Gruppe von Professor Kurt Huber, einem Philosophen und Psychologen. Als Sophie die " Flugblätter der Weißen Rose " las, die kurz nach Beginn ihres Studiums plötzlich in der Universität auftauchten, kamen ihr die Sätze seltsam vertraut vor und bald musste sie entdecken, dass ihr Bruder daran wesentlichen Anteil hatte. Nach einem Fronteinsatz der Medizinstudenten während der Semesterferien wurde die Widerstandsarbeit wieder aufgenommen und wirkte sich nach Freiburg und Hamburg aus.

Nach der Katastrophe von Stalingrad beteiligte sich Sophie aktiv an der Herstellung und Verbreitung der Flugblätter. Der Hausmeister der Universität entdeckte die Geschwister und alarmierte die Polizei. Nach tagelangen Verhören, bei denen die Scholls soviel " Schuld " wie möglich auf sich selbst zu ziehen versuchten, wurden sie und ihr Freund Christoph Probst unter Freisler zum Tode verurteilt. Später folgten auch Professor Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell. Die Gefängniswärter berichteten später"... Dann wurden sie abgeführt, zuerst das Mädchen. Sie ging, ohne mit der Wimper zu zucken. Wir alle konnten nicht begreifen, dass etwas möglich ist. Der Scharfrichter sagte, so habe er noch nie jemand sterben sehen. "

Die Widerstandgruppe der " Weisen Rose " hatte keine eigentlichen politischen Ziele und stand ganz für sich allein. Sie forderte einzig zum passiven Widerstand auf, und zwar im Namen der Gerechtigkeit, der Menschlichkeit, der anständigen Gesinnung und des christlichen Glaubens. Dass die Antwort der Nazis auf diesen Idealismus ohne Gewalt oder Organisation die Hinrichtung war, kennzeichnet noch schärfer als das Vorgehen gegen die Männer des 20. Juli das Wesen des Dritten Reiches.

Sophie Scholl blieb nicht die einzige Frau , die ihre Gegnerschaft mit dem Tode bezahlen musste , aber ihr Name steht wie kein anderer als Beispiel weiblichen Mutes.










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