" Denn der Wein erneuert die Kraft ermüdeter Männer":-)) ( Zitat: Homer),
Der weltweit bekannte Weinautor Stuart Pigott untersucht in seinem neuen Buch " Wein weit weg", ob durch die Erderwärmung neue Weingebiete im Entstehen sind. Deshalb hat er sich auf weite Reisen begeben, um vor Ort Weine zu entdecken, die früher nur in den klassischen Weinanbaugebieten in Italien, Frankreich, Deutschland und Spanien zu finden waren.
So war er beispielsweise in Norwegen und Schweden, um herauszufinden ob Terroir und klimatische Bedingungen es zulassen Weine zu produzieren, die man beispielweise aus dem Elsass und der Pfalz kennt. Tatsächlich haben die klimatischen Veränderungen dazu beigetragen, dass man mittlerweile Dänemark, Norwegen und Schweden zu den Wein produzierenden Ländern zählen muss. Schon machen sich deutsche Winzer auf den Weg, um dort Weinbau zu betreiben.
Des Weiteren ist Pigott auch nach Japan und China gereist, um dort ebenfalls Erfahrungen in punkto Weinanbau anzustellen, aber nicht nur der Wein aus Reben hat ihn interessiert, sondern seine Neugierde bezog sich auch auf "Sake", den legendären, japanischen Reiswein. Hierbei wollte er wissen wie Sake erzeugt wird und wie groß die Bandbreite der Qualität dieses japanischen Nationalgetränkes ist.
In China vermutet Pigott einen neuen überdimensionalen Weinmarkt, der sich aufgrund der rasant steigenden Mittelschicht zu einem der größten Verbrauchermärkte zu entwickeln beginnt. Wo heute noch die klassischen französischen Bordeaux- und Burgunderweine als das Nonplusultra bevorzugt werden, entwickeln sich mit neuen heimischen Rebsorten neue Qualitätsweine, die bald den Vergleich mit europäischen Nobelprodukten nicht mehr scheuen müssen.
Auch in den nordamerikanischen Staaten der USA fängt der Weinanbau an sich zu etablieren. Waren über Jahrzehnte nur kalifornische Weine Spitzenprodukte, die weltweit Absatz gefunden haben, so entdeckt man mittlerweile auch neue Anbaugebiete wie etwa in Michigan.
Weitere Reisen führten den unorthodoxen Weinjournalisten in die Staaten der ehemaligen UDSSR, um nach deren Zusammenbruch zu ergründen, wie sich dieser große Weinmarkt entwickelt hat. In Georgien, wo seit Jahrhunderten bereits Wein angebaut worden ist und dessen Weinproduktion zur Zeit der UDSSR komplett in den Binnenmark floss, werden heute durch den Importboykott Russlands neue, kommerzielle Strategien notwendig, um die riesenhafte Produktion auf dem Weltmarkt abzusetzen. Dabei ist es zwangsläufig notwendig auf Weltmarktniveau zu produzieren.
All dieses hat Pigott in seinem Buch hervorragend recherchiert und keine Strapazen gescheut sich mit befreundeten Weinexperten weltweit kundig zu machen.
Dieses spannend geschriebene Buch ist ein Muss für jeden interessierten Weinliebhaber, der weltweit die Produktion von neuen Weinen im Auge haben möchte.
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