Rezension: Antarctic- Michael Poliza

Der Fotograf Michael Poliza zeigt anhand von 180 Fotos (diese umfassen im Buch jeweils eine Doppelseite) die fragile Schönheit der Polarregionen, die durch die Klimaveränderung extrem bedroht, vielleicht sogar dem Untergang geweiht ist.

Das Eismeer und die pittoresken Gletscherlandschaften werden zu unterschiedlichen Tageszeiten in Augenschein genommen. Man sieht Wale ihre Bahnen ziehen und spürt beim Anblick der meisten Bilder die klirrende Kälte, denen Mensch und Tier dort ausgesetzt sind. Zwei Pinguine erscheinen auf einem blau schimmernden Gletscher beinahe verloren. Dort, wo die Sonne auf das Eis strahlt, beginnt die weiße Pracht ein wenig zu tauen. Diese Tatsache scheint einen einsamen Pinguin etwas zu irritieren.

Auf anderen Bildern sieht man Pinguine beim "Spaziergang". Beinahe hat man den Eindruck, dass sie ein wenig miteinander plaudern. Pinguine scheinen gerne zu kommunizieren. Das wird besonders beim Anblick eines Pinguinsvolkes deutlich, das dicht an dicht gedrängt, an Mitteilsamkeit nicht zu überbieten ist.

Allerliebst muten die Seehundbabys aber auch der flauschige Pinguinnachwuchs an, von dem man kaum glauben mag, dass daraus alsbald stolze Frackträger werden. Majestätisch fliegen die Albatrosse über die Eislandschaft und ebenso majestätisch bewegt sich ein Eisbär durch eine Feld von purpurroten Weidenröschen. Der Eisbär wirkt in diesem Umfeld geradezu friedlich, doch im Kampf mit einem Rivalen demonstriert er später, dass man besser Abstand zu ihm hält.

Die Walrosse erscheinen dagegen träg und gelassen. Ihr Fell mutet wie eine zerklüftete Felsenlandschaft an. Gelassen wirkt auch der Elch, der alleine durch den Schnee trabt. Was soll sich schon ändern unter Gottes Sonne?

Einen völlig anderen Eindruck hinterlässt der weiße Polarfuchs. Misstrauisch blickt er aufs Eis. Was wird der Klimawechsel für ihn bedeuten? Gewiss nichts Gutes ahnt er und ist beinahe ein wenig verängstigt, während sich an anderer Stelle zwei Eisbären ineinander verbeißen und Wale wie vor Tausenden von Jahren ihre unnachahmlichen Gesänge anstimmen, die man beinahe zu hören glaubt, während man sie selbstvergessen durchs eiskalte Wasser ziehen sieht.

Die Texte im Buch sind in sechs Sprachen abgedruckt.

Ein sehr, sehr schönes Buch von einer Wunderwelt, der man einst nachsagte, sie sei ein Symbol für die Ewigkeit.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen