Wie schön wäre es, wenn es mehr Antonias auf der Welt gäbe
Dieser Film der niederländischen Filmemacherin Marleen Gorris erzählt einen Teil der Lebensgeschichte, der intelligenten, vergnügten, bodenständigen Antonia (Willeke van Ammelroy), die der Zuschauer als Frau in den mittleren Jahren zu Ende des 2. Weltkrieges zunächst kennenlernt. Antonia ist Witwe, hat eine halbwüchsige Tochter und schickt sich gerade an, den Bauernhof ihrer garstigen Mutter zu übernehmen. Diese Mutter liegt im wahrsten Sinne des Wortes in den letzten (geifernden) Zuckungen und sorgt bei Antonias pubertierender Tochter noch auf dem Beerdigung für merkwürdige Halluzinationen.
Antonia hatte 20 Jahre zuvor das Dorf verlassen und weiß das geistige Niveau der einzelnen Dorfbewohner sehr gut einzuschätzen, aber sie redet nie geringsschätzig von ihnen. Zunächst hat sie nur mit einem alten eigenbrötlerischen Intellektuellen Kontakt, den sie schon in ihrer Kindheit kannte, später auch mit einem neu ansässigen verwitweten Bauern, der Vater vieler kleiner Buben ist. Er wird ihr Freund und Mann für gewisse Stunden. Heiraten möchte sie ihn jedoch nicht. Antonia liebt ihre Eigenständigkeit.
Die schon immer im Dorf lebenden Menschen wirken alle mehr oder minder debil und sind insgesamt erschreckend archaisch. Antonia geht darüber gelassen hinweg. Sie hat ein Zuhause für sich und ihre Tochter gefunden, geht ihrem Tagwerk nach, während die Tochter als sie älter wird, sich zu Malerin in der Stadt ausbilden lässt. Antonia hat kein Problem damit, zu akzeptieren, dass die Tochter Mutter werden, aber nicht heiraten möchte und hilft ihr dabei, einen Mann für diesen Zweck zu "organisieren". Auch mit der Tatsache, dass ihre Tochter später eine lesbische Beziehung eingeht, geht sie entspannt um.
So fügt sich ein Mosaik der Toleranz an das andere im Leben Antonias, die im Grunde einzig die Vergewaltigung ihres Enkelkindes aus dem Gleichgewicht zu bringen vermag. An dieser Stelle demonstriert sie, dass sie sehr wohl in der Lage ist Flagge zu zeigen, aber nur dann, wenn dies wirklich geboten ist.
Antonia hat ein großes Herz und viel Mitgefühl. Sie hilft uneigennützig Menschen, die sich selbst nur bedingt helfen können und schützt sie vor der Gewalttätigkeit Dritter. Nicht nur dafür wird sie geliebt. Trotz allem ist Antonia alles andere als eine Heilige. Sie ist eine unabhängige Frau, die voll im Leben steht in keiner Beziehung ein Blatt vor den Mund nimmt und ihrer Tochter, Enkelin und Urenkelin sehr viel Grundvertrauen mitgibt, dass ihre Mutter ihr gewiss nicht vermitteln konnte. Dennoch besitzt Antonia dieses Grundvertrauen sonderbarer Weise in einem hohen Maße. Weshalb dies so ist, lässt sich aufgrund der Filmhandlung nicht erklären. Nun gut, sie hat es eben.
Willeke van Ammelroy spielt die Rolle der Antonia brillant. Es gibt zahlreiche Sequenzen im Film, die immer wieder das Thema Toleranz zu Thema haben und es macht Freude zu sehen, wie die Akteure mit den jeweiligen Problemen umgehen.
Eine tolle Idee, einen Film zu drehen, der für den schönen Gedanken "leben und leben lassen" wirbt. Vielleicht sollten mehr Filme dieser Art gedreht werden, weil sie m.E. pädagogisch sehr wertvoll sind und eventuell sogar einige hartgesottene Rechthaber und Piesepampel zum Grübeln bringen könnten.
Die Bild- und Tonqualität ist bestens. Die Dialoge sind erfreulich nachdenklich.
Dieser Film der niederländischen Filmemacherin Marleen Gorris erzählt einen Teil der Lebensgeschichte, der intelligenten, vergnügten, bodenständigen Antonia (Willeke van Ammelroy), die der Zuschauer als Frau in den mittleren Jahren zu Ende des 2. Weltkrieges zunächst kennenlernt. Antonia ist Witwe, hat eine halbwüchsige Tochter und schickt sich gerade an, den Bauernhof ihrer garstigen Mutter zu übernehmen. Diese Mutter liegt im wahrsten Sinne des Wortes in den letzten (geifernden) Zuckungen und sorgt bei Antonias pubertierender Tochter noch auf dem Beerdigung für merkwürdige Halluzinationen.
Antonia hatte 20 Jahre zuvor das Dorf verlassen und weiß das geistige Niveau der einzelnen Dorfbewohner sehr gut einzuschätzen, aber sie redet nie geringsschätzig von ihnen. Zunächst hat sie nur mit einem alten eigenbrötlerischen Intellektuellen Kontakt, den sie schon in ihrer Kindheit kannte, später auch mit einem neu ansässigen verwitweten Bauern, der Vater vieler kleiner Buben ist. Er wird ihr Freund und Mann für gewisse Stunden. Heiraten möchte sie ihn jedoch nicht. Antonia liebt ihre Eigenständigkeit.
Die schon immer im Dorf lebenden Menschen wirken alle mehr oder minder debil und sind insgesamt erschreckend archaisch. Antonia geht darüber gelassen hinweg. Sie hat ein Zuhause für sich und ihre Tochter gefunden, geht ihrem Tagwerk nach, während die Tochter als sie älter wird, sich zu Malerin in der Stadt ausbilden lässt. Antonia hat kein Problem damit, zu akzeptieren, dass die Tochter Mutter werden, aber nicht heiraten möchte und hilft ihr dabei, einen Mann für diesen Zweck zu "organisieren". Auch mit der Tatsache, dass ihre Tochter später eine lesbische Beziehung eingeht, geht sie entspannt um.
So fügt sich ein Mosaik der Toleranz an das andere im Leben Antonias, die im Grunde einzig die Vergewaltigung ihres Enkelkindes aus dem Gleichgewicht zu bringen vermag. An dieser Stelle demonstriert sie, dass sie sehr wohl in der Lage ist Flagge zu zeigen, aber nur dann, wenn dies wirklich geboten ist.
Antonia hat ein großes Herz und viel Mitgefühl. Sie hilft uneigennützig Menschen, die sich selbst nur bedingt helfen können und schützt sie vor der Gewalttätigkeit Dritter. Nicht nur dafür wird sie geliebt. Trotz allem ist Antonia alles andere als eine Heilige. Sie ist eine unabhängige Frau, die voll im Leben steht in keiner Beziehung ein Blatt vor den Mund nimmt und ihrer Tochter, Enkelin und Urenkelin sehr viel Grundvertrauen mitgibt, dass ihre Mutter ihr gewiss nicht vermitteln konnte. Dennoch besitzt Antonia dieses Grundvertrauen sonderbarer Weise in einem hohen Maße. Weshalb dies so ist, lässt sich aufgrund der Filmhandlung nicht erklären. Nun gut, sie hat es eben.
Willeke van Ammelroy spielt die Rolle der Antonia brillant. Es gibt zahlreiche Sequenzen im Film, die immer wieder das Thema Toleranz zu Thema haben und es macht Freude zu sehen, wie die Akteure mit den jeweiligen Problemen umgehen.
Eine tolle Idee, einen Film zu drehen, der für den schönen Gedanken "leben und leben lassen" wirbt. Vielleicht sollten mehr Filme dieser Art gedreht werden, weil sie m.E. pädagogisch sehr wertvoll sind und eventuell sogar einige hartgesottene Rechthaber und Piesepampel zum Grübeln bringen könnten.
Die Bild- und Tonqualität ist bestens. Die Dialoge sind erfreulich nachdenklich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen