Rezension: CD- Mittelalter

Auf der vorliegenden CD wird man durch Instrumente, wie die Drehleier, die Fidel, die Laute, die Flöte, die Schalmei, die Schlüsselfidel, die Trumscheid, aber auch durch den Dudelsack in die Epoche des Mittelalters zurückversetzt. Man erhält eine Idee davon, welche Musik auf Hoffesten gespielt wurde, so etwa bei dem legendären Ritterspektakel, zu welchen Friedrich Barbarossa im Mai 1184 in die Maiauen bei Mainz eingeladen hatte und an dem alleine 70000 Ritter teilnahmen.

Wieviel Spielleute mögen damals die trinkfesten Ritter bei Laune gehalten haben? Auch auf reichen Bauernhochzeiten spielten die Musikanten auf. Zu Trinkliedern von Oswald Wolkenstein, beipielsweise zu " Her Wiert uns dürstet", oder " Frölisch Geschrai" tranken die jungen Männern sich zunächst den Mut an, um anschließend mit den Mädels das Tanzbein zu schwingen. Die Klänge zu den Tänzen sind alle ausnehmend lustig. Sehr heiter auch sind die Studentenlieder. Man spürt die Freude und das Lachen der jungen Menschen und wird sofort von der guten Stimmung angesteckt.

Während in Italien die Sänger durch das Lied " Schiarazula Marazula" die Damenwelt zu bezircen suchte, sangen junge Frauen in deutschsprachigen Gebieten Europas einen Vers aus Walther von der Vogelweides " Unter den Linden". In diesem Mädchenlied erinnert sich eine Frau an intime Treffen mit ihrem Geliebten: Küsst er mich? " Wol tausentstunt-tandaradei/seht , wie rot ist mir der munt." Ich hätte nicht gedacht, dass Vogelweides Text gesungen so lebensbejahend klingt! Wirklich sehr schön!

In der Toscana hat man das " Voltate" gespielt, während " Greenleeves" und " Boars head Carol" wohl als mittelalterlicher Irish Folk bezeichnetet werden kann und für eine eher melancholische Stimmung auf der Insel sorgte. Sich an dieser Stelle zur Musiktheorie des Mittelalters auszulassen würde den Rahmen dieser Rezension sprengen. Dass man damals bevorzugt Drittelnoten verwendete, entgeht dem Zuhörer bei den Stücken auf der CD allerdings nicht.

Sehr empfehlenswert, nicht zuletzt weil diese Musik umgehend gute Laune verschafft.











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