Der Autor des vorliegenden Buches Michael H. Max Ragwitz und die Fotografen Angela Liebich, Verena Scholze und Rene Paetow nehmen den Leser mit auf eine kulinarische Reise durch Sachsen.Gleich zu Beginn hat man Gelegenheit sich anhand einer Landkarte zu verdeutlichen, wo sich die im Buch besprochenen Lokalitäten befinden.
Ragwitz stellt zunächst die Oberlausitz vor. Diese Gegend in Sachsen bietet landschaftlich viel Abwechslung. Heide - und Waldgebiete wechseln mit kleinen Mooren und versumpften Flussniederungen. Hügel- und Bergland aber auch sanfte Täler machen das Gebiet reizvoll für Reisende.In der Lausitz sind die Sorben zuhause. Das ist ein kleines slawisches Volk, das seit mehr als 1000 Jahren im östlichen Sachsen und im südlichen Brandenburg lebt. Dieses Volk pflegt noch heute seine eigene Sprache, seine Tradition und sein Brauchtum.
Bautzen ist das Zentrum der Sorben. In der zauberhaften Altstadt von Bautzen mit ihren vielen Türmen, Baudenkmälern und mittelalterlichen Gassen finden sorbischer Feste statt, die man sich offenbar nicht entgehen lassen sollte.
Ragwitz empfiehlt u .a . im "Romantik Hotel Tuchmacher " zu logieren. Hier können sich die Gäste in einem umgebauten prächtigen Renaissance-Bürgerhaus aus dem Jahr 1528 wohlfühlen. Das Rezept "Zanderfilet auf Blattspinat mit Bandnudeln in Rieslingssahne " lässt vermuten, dass der Koch sein Handwerk versteht. Offenbar bietet er auf der Speiskarte nicht nur Gerichte aus Sachsen, sondern auch aus Schlesien an.
In Bautzen hat man auch Gelegenheit das sorbische Restaurant "Wjelbik" aufzusuchen. Die Speisekarte ist zweisprachig und beinhaltet viele sorbische Gerichte, so etwa geräucherten "Karpfenschinken" oder auch " Leinöl mit Quark ", dessen Geschmack ich nicht besonders berauschend finde.Beinahe an der tschechischen Grenze liegt das "Schlosshotel Althörnitz". Von dort aus kann man u.a. den Oybin mit seiner historischen Burg- und Klosteranlage besuchen
Interessant ist der Bericht über den "Fischhandel Christian Wels". Wels soll wohl ein besonderes Rezept für Karpfenschinken entwickelt haben. Offenbar ist es möglich sich diese Spezialität auch per Post von dort schicken zu lassen.
Ragwitz lässt den Leser nicht im Ungewissen welche Speisen der Sachse generell bevorzugt. Reichlich Soße wird geschätzt, auch Klöße. "Abernmauke"(so heißt der Kartoffelbrei in der Lausitz), herzhafte Kartoffelsuppen, Sauerbraten und Leipziger Allerlei und eine Vielzahl süßer Gerichte lassen sächsische Topfgucker frohlocken. Gelungen ist der Bericht über Dresden und Umgebung. Alle Wesentlichkeiten sind aufgeführt. "Hotel Bülow Residenz" ist eine sehr gute Adresse in Dresden. Die Beschreibung des Hotels macht neugierig.
Sehr interessant scheint das "Hotel Pattis in Dresden zu sein. Der Inhaber gehört zu den deutschen Spitzenköchen und pflegt die Tradition der sächsischen Hofküche.Die feinen Speisen werden auf Meissner Porzellan serviert. Sehr edel.
Überzeugt hat mich auch der Bericht über "Großes Restaurant und Cafe Schillergarten", der nicht selten der Ausgangs- und Endpunkt von Rad- und Wandertouren an der Elbe sein soll. Dem beigefügten Rezept nach zu urteilen wird dort gut gekocht.
Nicht weit von Bad Schandau agiert Dr. B. Siebert im "Landgasthaus Zum Schwarzbachtal" in Hohenstein. Die promovierte Germanistin kam nach der Wende in die Sächsische Schweiz und entschied sich spontan gemeinsam mit ihrem Mann ein Gasthaus zu betreiben. Ihr Konzept mit Autorenlesungen klingt nicht uninteressant. Eine Adresse, die man sich gut merken sollte.
Die Gräfin Cosel war einst 49 Jahre in Burg Stolpen inhaftiert. Wer auf ihren Spuren wandelt, sollte sich im " Burghotel Stolpen " einmieten. Bei sächsischem Wein und einer " Gespickten Hirschkalbsroulade mit Pfefferorangen, Rosenkohl und Schmelzkartoffeln " lässt sich über die Liebesgeschichte zwischen August und ihr gewiss ausgiebig plaudern.
Bad Muskau sollte man aufsuchen und dort sollte man den Fürst- Pückler-Park aber auch das Schloss besuchen, bevor man das Weingut Klaus Zimmerling ansteuert. Eine Weinverkostung seiner feinen Weine sollte man sich nicht entgehen lassen.
Einladend ist das "Romantik Restaurant Vincenz Richter" in Meißen. Das Haus wurde 1523 von Tuchmachern erbaut und später als historisches Weinhaus genutzt. Die angebotenen Menüs machen neugierig. Was mag wohl auf den Tisch gebracht werden, wenn man das " Churfürstliche Menü von 1790 " bestellt? Sehr lesenwert ist der Bericht über die "Staatliche - Porzellan-Manufaktur Meißen GmbH " , die verdeutlicht, dass man bei einem Besuch dieser Region die Manufaktur unbedingt aufsuchen sollte. Die Vielgestaltigkeit in der Schauhalle des dortigen Museums reicht vom kleinen Fingerhut bis zum überdimensionalen Aufsatz für die Tafel König Augusts III.
Weine von Schloss Proschwitz habe ich in Dresden mehrfach getrunken. Sie sind sehr delikat. Der Bericht über das Weingut macht klar , dass man gut beraten ist, vor Ort eine Weinverkostung einzuplanen.
Leipzig ist sehr gut skizziert. Ich habe die Stadt unmittelbar nach der Wende besucht und bin begeistert von der optischen Veränderung. Eine Vielzahl von Restaurantbeschreibungen, lässt die Entscheidung nicht einfach werden. Ins Auge sticht " Canito " von Peter Hanss . Das Ambiente ist mediterran, wie die dort angebotenen Speisen. Dieses Lokal hat das gewisse Etwas.Erwähnenswert ist auch der "Ratkeller Chemnitz" und das Restaurant "La bouchee" ebenfalls im " sächsischen Manchester", das eine Reihe kultureller Events zu bieten hat, nicht zuletzt das sächsische Mozartfest.
Orte wie Freiberg und Marienberg sind sehr idyllisch. Diese Orte liegen im Erzgebirge, wo auch die hübschen Holzfiguren hergestellt werden und nicht zuletzt auch die handgefertigten Nussknacker. Überzeugt hat mich die Beschreibung vom " Hotel und Restaurant Villa Theodor " in Grünhain-Beierfeld. Von dort ist es einen Katzensprung nach Oberwiesenthal , einem Ort den man im Winter besuchen sollte, nicht nur wenn man gerne Ski läuft....
Ein sehr schönes Buch, mit hochinformativen Texten, sehr guten Fotos und vielen Rezepten, die dem kochinteressierten Leser die lukullischen Neigungen der Sachsen nahebringen.
Empfehlenswert.
Ragwitz stellt zunächst die Oberlausitz vor. Diese Gegend in Sachsen bietet landschaftlich viel Abwechslung. Heide - und Waldgebiete wechseln mit kleinen Mooren und versumpften Flussniederungen. Hügel- und Bergland aber auch sanfte Täler machen das Gebiet reizvoll für Reisende.In der Lausitz sind die Sorben zuhause. Das ist ein kleines slawisches Volk, das seit mehr als 1000 Jahren im östlichen Sachsen und im südlichen Brandenburg lebt. Dieses Volk pflegt noch heute seine eigene Sprache, seine Tradition und sein Brauchtum.
Bautzen ist das Zentrum der Sorben. In der zauberhaften Altstadt von Bautzen mit ihren vielen Türmen, Baudenkmälern und mittelalterlichen Gassen finden sorbischer Feste statt, die man sich offenbar nicht entgehen lassen sollte.
Ragwitz empfiehlt u .a . im "Romantik Hotel Tuchmacher " zu logieren. Hier können sich die Gäste in einem umgebauten prächtigen Renaissance-Bürgerhaus aus dem Jahr 1528 wohlfühlen. Das Rezept "Zanderfilet auf Blattspinat mit Bandnudeln in Rieslingssahne " lässt vermuten, dass der Koch sein Handwerk versteht. Offenbar bietet er auf der Speiskarte nicht nur Gerichte aus Sachsen, sondern auch aus Schlesien an.
In Bautzen hat man auch Gelegenheit das sorbische Restaurant "Wjelbik" aufzusuchen. Die Speisekarte ist zweisprachig und beinhaltet viele sorbische Gerichte, so etwa geräucherten "Karpfenschinken" oder auch " Leinöl mit Quark ", dessen Geschmack ich nicht besonders berauschend finde.Beinahe an der tschechischen Grenze liegt das "Schlosshotel Althörnitz". Von dort aus kann man u.a. den Oybin mit seiner historischen Burg- und Klosteranlage besuchen
Interessant ist der Bericht über den "Fischhandel Christian Wels". Wels soll wohl ein besonderes Rezept für Karpfenschinken entwickelt haben. Offenbar ist es möglich sich diese Spezialität auch per Post von dort schicken zu lassen.
Ragwitz lässt den Leser nicht im Ungewissen welche Speisen der Sachse generell bevorzugt. Reichlich Soße wird geschätzt, auch Klöße. "Abernmauke"(so heißt der Kartoffelbrei in der Lausitz), herzhafte Kartoffelsuppen, Sauerbraten und Leipziger Allerlei und eine Vielzahl süßer Gerichte lassen sächsische Topfgucker frohlocken. Gelungen ist der Bericht über Dresden und Umgebung. Alle Wesentlichkeiten sind aufgeführt. "Hotel Bülow Residenz" ist eine sehr gute Adresse in Dresden. Die Beschreibung des Hotels macht neugierig.
Sehr interessant scheint das "Hotel Pattis in Dresden zu sein. Der Inhaber gehört zu den deutschen Spitzenköchen und pflegt die Tradition der sächsischen Hofküche.Die feinen Speisen werden auf Meissner Porzellan serviert. Sehr edel.
Überzeugt hat mich auch der Bericht über "Großes Restaurant und Cafe Schillergarten", der nicht selten der Ausgangs- und Endpunkt von Rad- und Wandertouren an der Elbe sein soll. Dem beigefügten Rezept nach zu urteilen wird dort gut gekocht.
Nicht weit von Bad Schandau agiert Dr. B. Siebert im "Landgasthaus Zum Schwarzbachtal" in Hohenstein. Die promovierte Germanistin kam nach der Wende in die Sächsische Schweiz und entschied sich spontan gemeinsam mit ihrem Mann ein Gasthaus zu betreiben. Ihr Konzept mit Autorenlesungen klingt nicht uninteressant. Eine Adresse, die man sich gut merken sollte.
Die Gräfin Cosel war einst 49 Jahre in Burg Stolpen inhaftiert. Wer auf ihren Spuren wandelt, sollte sich im " Burghotel Stolpen " einmieten. Bei sächsischem Wein und einer " Gespickten Hirschkalbsroulade mit Pfefferorangen, Rosenkohl und Schmelzkartoffeln " lässt sich über die Liebesgeschichte zwischen August und ihr gewiss ausgiebig plaudern.
Bad Muskau sollte man aufsuchen und dort sollte man den Fürst- Pückler-Park aber auch das Schloss besuchen, bevor man das Weingut Klaus Zimmerling ansteuert. Eine Weinverkostung seiner feinen Weine sollte man sich nicht entgehen lassen.
Einladend ist das "Romantik Restaurant Vincenz Richter" in Meißen. Das Haus wurde 1523 von Tuchmachern erbaut und später als historisches Weinhaus genutzt. Die angebotenen Menüs machen neugierig. Was mag wohl auf den Tisch gebracht werden, wenn man das " Churfürstliche Menü von 1790 " bestellt? Sehr lesenwert ist der Bericht über die "Staatliche - Porzellan-Manufaktur Meißen GmbH " , die verdeutlicht, dass man bei einem Besuch dieser Region die Manufaktur unbedingt aufsuchen sollte. Die Vielgestaltigkeit in der Schauhalle des dortigen Museums reicht vom kleinen Fingerhut bis zum überdimensionalen Aufsatz für die Tafel König Augusts III.
Weine von Schloss Proschwitz habe ich in Dresden mehrfach getrunken. Sie sind sehr delikat. Der Bericht über das Weingut macht klar , dass man gut beraten ist, vor Ort eine Weinverkostung einzuplanen.
Leipzig ist sehr gut skizziert. Ich habe die Stadt unmittelbar nach der Wende besucht und bin begeistert von der optischen Veränderung. Eine Vielzahl von Restaurantbeschreibungen, lässt die Entscheidung nicht einfach werden. Ins Auge sticht " Canito " von Peter Hanss . Das Ambiente ist mediterran, wie die dort angebotenen Speisen. Dieses Lokal hat das gewisse Etwas.Erwähnenswert ist auch der "Ratkeller Chemnitz" und das Restaurant "La bouchee" ebenfalls im " sächsischen Manchester", das eine Reihe kultureller Events zu bieten hat, nicht zuletzt das sächsische Mozartfest.
Orte wie Freiberg und Marienberg sind sehr idyllisch. Diese Orte liegen im Erzgebirge, wo auch die hübschen Holzfiguren hergestellt werden und nicht zuletzt auch die handgefertigten Nussknacker. Überzeugt hat mich die Beschreibung vom " Hotel und Restaurant Villa Theodor " in Grünhain-Beierfeld. Von dort ist es einen Katzensprung nach Oberwiesenthal , einem Ort den man im Winter besuchen sollte, nicht nur wenn man gerne Ski läuft....
Ein sehr schönes Buch, mit hochinformativen Texten, sehr guten Fotos und vielen Rezepten, die dem kochinteressierten Leser die lukullischen Neigungen der Sachsen nahebringen.
Empfehlenswert.
danke für die blumen. auch, wenn ich die rezension nicht in allen punkten teile. die arbeit zu dem bildband hat mir jedenfalls sehr viel spaß gemacht. nun suche ich verlage, die ähnliches herausgeben. michael h. max ragwitz
AntwortenLöschenDanke für Ihren Kommentar, Herr Ragwitz. Ich hoffe alsbald erneut etwas von Ihnen lesen zu können. Ich mag Sachsen sehr und habe vor Kurzem auch ein Buch zu den Naturlandschaften dort rezensiert. Reisebücher dieser Art weiß ich sehr zu schätzen, weil sie sehr gute kulinarische Einblicke liefern und zeitgleich etwas über Sehenswürdigkeiten und Landschaften aussagen. Die Tatsache in die Küche einzelner Restaurants Einblick nehmen zu können, finde ich besonders interessant. Wenn man ein Rezept studiert hat, kann man nämlich das Kochniveau des jeweiligen Restaurants recht gut einordnen.
AntwortenLöschenBeste Grüße
Helga König