Rezension:Everybody is perfect: Viele Wege führen zum Erfolg -

Die erfolgreiche Dreh -und Sachbuchautorin sowie Romanschriftstellerin Andrea Sixt hat den Fussballtrainer Jürgen Klopp, die Schauspielerin Monika Gruber, den Unternehmer Erich Sixt, den Pferdeflüsterer Monty Roberts, die Schwimmikone Franziska van Almsick, den Regisseur Marc Forster, die Chefin des Bayerischen Hofs Innegrit Volkhardt, den Schauspieler Michael Mendel, die Bergsteigerin Helge Hengge, den Unternehmer Georg Schweisfurth und den Künstler Hans Langer interviewt.


Sixt will durch ihre Fragen in Erfahrung bringen, aufgrund welcher Lebenseinstellung Menschen erfolgreich sind, welche Verhaltensmuster notwendig sind, um das eigene Potenzial zu entfalten und auch leben zu können. Aufgefallen ist ihr dabei, dass es sehr hilfreich ist sich und andere mit allen Stärken und Schwächen zu akzeptieren und sich in seiner ständigen Wandlung und Entwicklung anzunehmen. Ziele sollte man nicht zwanghaft verfolgen, weil jede Form von Zwang Energie raubend ist und Blockaden zur Folge haben kann. Sixt zeigt am Beispiel ihres eigenen Lebens, dass man wirklich nur dort erfolgreich sein kann, wo man sein Potenzial vollständig auszuleben in der Lage ist.
Die Autorin stellt den einzelnen Personen viele Fragen, im Hinblick auf deren Biographie. Dabei lotet sie aber auch das psychologische Grundmuster und die Lebensphilosophie der Befragten aus. Wie gehen die Interviewten mit Kritik um? Sind sie optimistisch? Glauben sie an Gott? Wie verhalten sie sich, wenn sie die Angst übermannt? Wie entspannen sie sich? Wie gehen sie mit eignen Fehlern um? Sind sie nachtragend? etc.

Mit besonderem Interesse habe ich das Interview mit Eich Sixt gelesen, dessen Nachdenklichkeit mich sehr begeistert hat. Seine intellektuelle Verbundenheit mit Karl Popper lebt er täglich, indem er sich immerfort bemüht nicht Opfer der Überzeugung recht zu haben zu sein. Weil er sein Denken und Handeln immer wieder auf den Prüfstein stellt, ist es er offen für Neues. Berührt hat mich das Interview mit Michael Mendel, dessen Gedanken mir zeigen, dass dieser Mensch eine sehr große Seele hat und über viel Altersweisheit verfügt.

Andrea Sixt zieht am Ende ihrer Befragungen das Fazit, das Angst und Pessimismus die größten Hemmschuhe für den persönlichen Erfolg sind und dass Erfolg letztlich darin besteht, das zu tun, was man liebt, um auf diese Weise seinen positiven Beitrag auf unserer Erde leisten zu können. Die Autorin macht deutlich, dass man sich vor negativen Gedanken hüten möge und darauf achten soll, dass man - sehr wohl allerdings frei von krankhaften Egoismen- der wichtigste Mensch in seinem eigenen Leben bleiben möge, indem man seiner Individualität Rechnung trägt. Dies nämlich ist die Voraussetzung um kreativ zu sein. Wer Erfolg haben möchte, darf sich nicht verzetteln und sollte nach Möglichkeit alles, was Energie raubt aus seinem Leben verbannen. Energieräuber sind kontraproduktiv.

Ein lesenswertes Buch, das deutlich macht, dass man zufriedenstellenden Erfolg niemals durch Mobbing, sondern einzig durch das Kultivieren seiner Kreativität haben kann. In unserer heutigen Mobbing- Gesellschaft wird dies leider all zu oft vergessen.


Rezension Helga König






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