Psychopathen sind extrem erfolgreich im Leben. Sind sie die Normalität heute?,
Neuere Untersuchungen belegen, dass Psychopathen sich besonders gut in andere ein-empfinden können und im Leben meist sehr erfolgreich sind. Ihr Kern des Erfolgs besteht darin, so zu tun als ob sie Mitgefühl hätten, tatsächlich ist aber keines, gar keines vorhanden. Narzissmus und Sadismus gehen damit Hand in Hand hin zu einer gefährlichen Mischung, die oberflächlich freundlich und verbindlich, als geborener Sieger auftritt. Psychopathen sind furchtlos und haben damit überdurchschnittlich viel Erfolg, in guten wie in schlechten Bereichen des alltäglichen Lebens.
Ist es ein Wunder, dass ganz normale Menschen an solchen Psychopathen verzweifeln (können) und in der Psychiatrie landen? Manfred Lütz zeichnet ein liebevolles Bild, ein verständisvolles für die psychiatrisch Behandelten. Auf der anderen Seite wird der Normale auf die Anklagebank gesetzt. Sein extremer Egoismus, die Erfolgs- und Geldzentriertheit können andere wahnsinnig machen. Sieger brauchen Verlierer. Dieses alte Spiel verlieren vor allem die Gutmütigen, die Nicht-Psychopathen, die Menschlichkeit bleibt oft auf der Strecke.
Dieses Buch ist an dieser Nahtstelle angesiedelt, es schafft auf unterhaltsame Art Verständnis für psychisch Kranke, ein hervorragendes Buch für mehr gegenseitiges Verständnis und einen öffnender Blick hinter die Kulissen. Man darf das problematische Selbst und auch das gesellschaftlich Problematische nicht negieren, jeder muss hinschauen, verstehen lernen und das Leidvolle beider Seiten erkennen. Manfred Lütz sagt: "Die Welt der psychiatrisch Erkrankten ist meist weniger zynisch als unsere glattlackierte Welt, sie ist oft überraschend liebevoll und menschlich."
Wenn man dieses Buch gelesen hat, verschwimmen Grenzen zwischen Normalen und psychisch Kranken und man erkennt die tiefe Wahrheit einer Grundtatsache des Lebens: dass nämlich gute Freunde die besten Psychiater sind. Dieses Buch trägt dazu bei, dass alle Beteiligten, die Behandelten, aber auch alle im Umfeld des Betroffenen einen neuen Blick auf die Problematik bekommen, wir alle sind betroffen und sollten besonders empfindsamen Menschen im Leben einfühlsamer und hilfreicher zur Seite stehen.
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