Baut Brücken, 14. Februar 2010
Von Helga König "helga-koenig@web.de" - Alle meine Rezensionen ansehen
Die kubanischen Regisseure Tomás Gutiérrez Alea und Juan Carlos Tabio thematisieren in diesem Film das Leben eines kubanischen homosexuellen Intellektuellen mit ausgeprägten künstlerischen Interessen. Diego, so ist sein Name, ist weltoffen und liberal. Er widersetzt sich der sozialistischen Ideologie von Castro, weil er mehr Freiraum für Intellektuelle haben möchte. In seinen Augen ist Systemkritik dringend erforderlich.
Als Homosexueller hat Diego Probleme in Kuba, weil der "Machismo" Homosexualiät als Verrat an der Männlichkeit betrachtet.
Diego, der auch fotografiert, lernt den heterosexuellen Politikstudenten David kennen, verliebt sich in ihn und versucht ihn zu verführen. Dies allerdings gelingt ihm nicht, stattdessen entwickelt sich eine enge Freundschaft zwischen den beiden jungen, intelligenten Menschen, die es schaffen, trotz gedanklicher Verschiedenheit aufeinander zuzugehen und voneinander zu lernen.
Dieser Film ist eine klare Absage an Vorurteile jedwelcher Art. Hier schaffen es zwei Menschen Brücken der Mitmenschlichkeit zu bauen und allen fantatischen, ideogischen Engstirnigkeiten den Laufpass zu geben.
Dies geschieht vor dem Hintergrund der mobiden Fassaden Havannas, von denen Diego hofft, dass man sie eines Tages noch vor dem Einsturz retten kann.
Die beiden jungen Männer lieben die Insel, jeder auf seine Art und möchten beide für deren Zukunft etwas Kostruktives leisten. Leider hindert man Diego daran, seine Ziele sinnvoll zu verwirklichen......
Die Bild- und die Tonqualität sind o.k.
Ein gelungener Film.