Rezension: Gartenführer Bayern

Dieser hochinformative Gartenreiseführer bringt dem Leser die 150 schönsten privaten und öffentlichen Gärten in Bayern nahe.

Das Buch ist untergliedert in die Regionen:
Unterfranken
Oberfranken
Oberpfalz
Schwaben
Oberbayern
Niederbayern

Jeder Region ist ein Landkartenausschnitt vorangestellt, dem die einzelnen Gartenbeschreibungen folgen. Stets wird die genaue Anschrift genannt   und  auch die Öffnungszeiten.  Über die jeweiligen Gärten erfährt man historisch Wissenswertes, aber man wird auch darüber informiert, welche besonderen Pflanzen oder Bäume besichtigt werden können. Eine Vielzahl schöner  Fotos sorgt dafür, dass man einen kleinen visuellen Eindruck erhält, von dem was man zu erwarten hat.

Park Schönbusch bei Aschaffenburg sollte man sich wegen des wertvollen alten Baumbestandes ansehen und die guterhaltene Ringparkanlage in Würzburg, eine Konzeption des schwedischen Landdschaftsarchitekten  Jens Person Lindahl  nicht zuletzt wegen seiner Teich- und Blumenlandschaft "Klein-Nizza". Herrschaftliche Gärten findet man in Würzburg. Die Gartenskulpturen im Hofgarten Würzburg stammen übrigens im Original von Johann Peter Alexander Wagner. Sie wurden mittlerweile duch  Abgüsse ersetzt. Traumhaft schön sind die Fürstengärten auf der Festung Marienberg. Kaskaden, Balustraden und kunstvolle Terrassen  entzücken den Betrachter, der sich eines herrlichen Blicks  auf Würzburg und dessen Umgebung erfreuen kann.


Neugierig haben mich die Beschreibung des Privatgartens Steffen Kuhl in Kitzingen (Unterfranken) und des Kräutergartens Schmölz in Schmölz (Oberfranken) gemacht. Kuhlmanns 1200 m² großer Hausgarten ist durch  viele  hübsche Steinskulpturen bereichert. Der Kräutergarten in Schmölz versteht sich als Lehr-Kräutergarten. Mehr als 200 Schilder informieren dort über Heil- und Gewürzkräuter.  Interessant auch finde ich die Beschreibung des Japanischen Landschaftgartens in Unterhöll (Oberfranken). Dort ergießt sich in einem großen Naturteich mit Seerosen  ein von einem Bach gespeister kleiner Wasserfall. Zu den botanischen Besonderheiten zählt ein Amberbaum und 65 verschiedene Ahornarten.


Im Zusammenhang mit dem Stadtpark Hain  in Bamberg liest man vom Gärtner- und Häckermuseum  in dieser Stadt und erfährt, dass Häcker die frühere Bezeichnung für den fränkischen Winzer war. Eine Augenweide sind die Heperidengärten und der Barockgarten in Nürnberg. Dort wurden schon in vorangegangenen Jahrhunderten Zitronen gezüchtet. Zitronen, Pomeranzen, aber auch Oliven beherbergt noch heute  der Hofgarten in Anbach, dessen klar strukturierter Heilkräutergarten sehr sehenswert ist.


In der Oberpfalz  sollte man den Rosenkarten beim Klinikum in Neumarkt besichtigen. Dort kann man 340 Rosensorten bewundern, während man in Regensburg im Herzogpark  neben einer Rhododendren-Anpflanzung, nicht zuletzt exotische Bäume, ein Moorbeet, mediterrane Pflanzen, sowie ein Alpinum bestaunen kann.


Beeindruckend finde ich u.a. den Botanischen Garten in Augsburg, nicht zuletzt wegen der 2003 fertiggestellten  "Pflanzenwelt unter Glas".  Fleischfressende Pflanzen und Savannenvegetation mit Sukkulenten sind nicht die einzigen Besonderheiten. Interessant auch ist der "Pavillon der Schmetterlinge". Hier wird man über Schmetterlingsarten und ihren Lebenszyklus informiert. Einen Besuch sollte man dem Bonsai-Garten in Memmingen abstatten, der neun Feng-Shui-Zonen besitzt und schließlich auch dem Arzneipflanzengarten des Deutschen Medizinhistorischen Museums in Ingolstadt, der neben in buchseingefassten Arzneipflanzenbeeten auch noch einen Duft- und Tastgarten umfasst, der auf Hochbeeten angelegt ist.


Der Garten von Schloss Nymphenburg, den ich schon mehrmals besuchte, ist sehr gut beschrieben, das Gleiche gilt  für den Englischen Garten und den  Hofgarten in München. Dass der Schlosspark Herrenchiemsee eine Reise wert ist, kann ich bestätigen. Dieser Garten ist nach dem  Versailler Vorbild  errichtet worden.  Schön, dass man auch auf den Meditationsgarten am Kloster Benediktbeuren verweist, der als christliches Labyrinth angelegt.  Interessant sind die Heil- und Symbolpflanzen, über die es sich lohnt, Wissenwertes in Erfahrung zu bringen.

Nicht unerwähnt möchte ich  den Skupturgarten Propach in Weilheim, Oberbayern lassen. Die Künstlerin Monika Propach zeigt dort ihre Skulpturen. Es handelt sich hierbei um bearbeitete Sand- und Tuffsteine, kleine Bronzefiguren und Marmorskulpturen , die inmitten vieler Pflanzen  eine Heimat gefunden haben

Ein sehr gutes Buch, das Gartenfreunde begeistern wird.  
  


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