Rezension: "Befrei mein Herz von Angst"

"Von außen Widerspruch und Anfeindung, im Innern Angst und Furcht"( 2 Kor, 7,5) aber " Habe keine Angst" ( Sir 19,10),

"Befrei mein Herz von Angst" fleht der Beter des 25.Psalm zu Gott. Das vorliegende Buch befasst sich auf höchst subtile Weise mit der Angst, von der alle Menschen im Laufe ihres Lebens auf unterschiedliche Art heimgesucht werden.

Pater Anselm Grün und der von mir hochgeschätzte Künstler Andreas Felger haben dieses Buch gemeinsam auf den Weg gebracht. Pater Anselm deutet 26 Bibelverse, die das Phänomen Angst thematisieren unter Einbeziehung psychologischer Erkenntnisse und interpretiert zudem die Aquarelle der Angst Andreas Felgers im Buch auf beeindruckend intellektuell-sensitive Art.

Ziel des Buches ist es Angst anzuschauen, um auf diese Weise ihr den Boden zu enziehen. Wer mit seiner Angst spricht, lernt sie zu verstehen.

Die wundervollen Bilder Andreas Felgers sind teilweise recht beklemmend und düster im Verhältnis zu dem, was ich bislang von ihm kennen lernen konnte. Der Künstler hat ein Gespür für das Anlitz der Angst und weiß sie vortrefflich zu visualisieren.

Die Angst lässt mediterrane Farben nicht zu. Sie verhindert sie und allein schon deshalb ist es sinnvoll, sich ihrer zu entledigen.

Es gibt ein Gemälde von Felger auf dem Mund und Augen uns aus einem abstrakten Gesicht anstarren, das hinter roten Gitterstangen hervorlugt. Pater Anselm interpretiert es als ein Gesicht, das gefangen ist. Angst hält gefangen und lässt nicht mehr frei atmen. Die roten Gitterstäbe deutet Pater Anselm als ein Synonym für Leidenschaft, die das Leben eines Menschen völlig in Beschlag nehmen kann. Diese Tatsache kann dazu führen, dass Menschen Angst haben von ihren inneren Leidenschaften und Emotionen übermannt und beherrscht zu werden und dann, wenn sie sich dieser Ängste nicht bewusst werden, Zwänge aufbauen.

Andere haben Platzangst, Verlassensängste, Höhenängste und viele andere diffuse Ängste mehr. Über all diese Ängste schreibt Pater Anselm, während er er die Bilder interpretiert und immer wieder daran erinnert, dass dann, wenn Christus, der Auferstandene in uns aufsteht, die Angst keine Macht mehr hat über uns.

An irgendeiner Stelle schreibt Pater Anselm, dass Felger gerne einen weißen Spalt malt, um auszudrücken, das Gott einbricht in unser Leben und genau dort, wo sich der Spalt öffnet sich das Dunkle und bedrohliche verliert. " Die Freude an dem , was Gott uns schenkt, wird durch keine Angst und Verfolgung getrübt. Wer im Gebet zu Gott schreit, den hört der Herr und entreisst ihn seinen Nöten." ( Ps. 34, 18)


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