Rezension:Einführung in die Ernährungslehre (Broschiert)

Mit diesem Buch von Prof. Dr. Willi Wirths und Dr. Ernst Kofrány sollte sich jeder, der sich für gesunde Ernährung interessiert, des eigenen Wohlbefindens zuliebe auseinandersetzen. Die vor mir liegende Ausgabe ist die 12. Auflage aus dem Jahre 2008. Sie ist vollständig überarbeitet von Prof. Dr. Hartmut Fröleke unter Mitarbeit von Dipl. -Oecotroph. Kathrin Sebastian und Dr. Ute Fehnker. Neben umfangreichen, hochinformativen Texten enthält das Buch 49 Abbildungen und 228 Tabellen. Das Literaturverzeichnis dokumentiert, dass dieses Werk eine wissenschaftliche Abhandlung ist. Diese ist jedoch so verständlich geschrieben, dass auch Nicht-Mediziner problemlos den Stoff zum Thema Ernährungslehre und Lebensmittellehre intellektuell nachvollziehen können.

Ernährungswissenschaft ist eine wissenschaftliche Disziplin, die sich fächerübergreifend mit der Ernährung befasst. Sie untersucht den quantitativen und qualitativen Nahrungsbedarf unter verschiedenen Lebensbedingungen und in unterschiedlichen Lebensphasen sowie die Zusammensetzung von Lebensmitteln im Hinblick auf den Bedarf des menschlichen Organismus oder die Ernährungsgewohnheiten.
Der erste Teil des Buches befasst sich mit Ernährungslehre. Hier wird man zunächst im Rahmen der Einführung mit ernährungsgeschichtlichen Aspekten vertraut gemacht. In der Folge wird man ausführlich über energieliefernde Nährstoffe aufgeklärt. Betrachtet werden Aminosäuren, ihr Aufbau, ihre Einteilung, ihre Funktion. Thematisiert wird auch die Qualität von Proteinen und ihre Bestimmung. Ferner wird der Leser über den Aminosäuren- und Proteinbedarf und die Bedarfsdeckung zufriedenstellend informiert.

Kohlehydrate und Fette sind weitere Themen. Alkohol und die Folgeschäden erhöhten Alkoholkonsums, aber auch mögliche günstige Wirkungen eines moderaten Alkoholkonsums werden dargestellt und man erfährt über Ballaststoffe alles Wissenswerte. Ausführlich wird der Energiegehalt von Lebensmitteln aufgezeigt und Empfehlungen für die Energiezufuhr erteilt. Der Gesamtenergiebedarf des Menschen ist die Summe aus Grundumsatz, dem Energiebedarf für körperliche Aktivität nahrungsinduzierte Thermogenese sowie dem Energiebedarf für Prozesse wie Wachstum, Schwangerschaft und Stillzeit.

Man erfährt, dass anorganische Bestandteile der Nahrung lebensnotwendig sind, obgleich sie keine Energie liefern. Zu diesen anorganischen Bestandteilen der Nahrung zählen Wasser, die Mengenelemente (Natrium, Kalium, Calcium, Phosphor und Magnesium) sowie die Spurenelemente (Eisen, Jod, Fluor, Zink, Selen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Mangan, Chrom und Molybdän) Die Bedeutung, die Funktion, der Bedarf und die Zufuhr der Mengen - und Spurenelemente wird ausführlich erklärt. Eine Tabelle zum Schluss macht auch Mangelerscheinungen deutlich.

Auf alle Vitamine und auf die sekundären Pflanzenstoffe wird umfassend eingegangen und man erfährt, was man unter oxidativem Stress, freien Radikalen und Antioxidanzien zu verstehen hat. Wer ausreichend Obst, Gemüse und Vollkornprodukte verzehrt, minimiert das Risiko des Auftretens degenerativer chronischer Erkrankungen. Sehr gut aufgeklärt wird über alters- und leistungsgerechte Ernährung, aber auch über alternative Ernährungsformen, wie etwas Waerland- Kost, Bircher- Brenner-Kost, Hay`sche Trennkost, Ayuvedische Ernährung, etc.

Bestens beschrieben ist das Kapitel über ernährungsabhängige Erkrankungen. Natürlich werden in diesem Zusammenhang die Folgen von Übergewicht thematisiert. 35% der Todesfälle an Krebs sind auf ungünstige Ernährung zurückzuführen, insbesondere auf einen zu geringen Obst- und Gemüseverzehr.
Aufgeklärt wird man auch über Zusatzstoffe, Nahrungsmittelergänzung und Functional Food.
Der zweite Teil des Buches gilt der Lebensmittellehre. Hier erfährt man alles über Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchte, Pilze, Kräuter und Gewürze, Obst, Milch und Milchprodukte, Hühnereier, Fleisch- und Fleischprodukte, Fisch und Meeresfrüchte, Fette und Öle, Getränke, Zucker und Süßwaren, Covenience-Food und Biolebensmittel.

Ein Muss für jeden ernährungsbewussten Haushalt.




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