Mythos Venedig. Von Canaletto und Turner bis Monet: Canaletto, Turner, Monet von Gottfried Boehm

" Venedig ist eine Stadt für das Auge, ein Ort ekstatischer Streifzüge, ein Ort des Begehrens." ( Bedford),

" Venedig von Canaletto und Turner bis Monet " ist der Katalog zu gleichnamigen Ausstellung, die vom 28.9. 2008 bis zum 25.1.2009 in der " Fondation Beyerer " in Basel gezeigt wird. Die Ausstellung und der Katalog sind dem Gedenken Hildy Beyelers (1922-2008) gewidmet. Sie und ihr Gatte waren Schweizer Kunstsammler, die gemeinsam die " Fondation Beyerer " gründeten.

Die Ausstellung beinhaltet Gemälde folgender Maler: Canaletto, Francesco Guardi,

J.M. William Turner, James McNeill Whistler, John Singer Sargent, Anders Zorn,

Edouard Manet, Pierre - Auguste Renoir, Pietro Fragiacomo, Odilon Redon, Paul Signac und Claude Monet.

Die insgesamt 182 farbigen Abbildungen werden von sehr erhellenden textlichen Beiträgen begleitet.

Martin Schwander berichtet in seinem Aufsatz " Venedigbilder - Geschichte und Mythen einer Stadt " u .a . gleich zu Beginn vom " Goldenen Zeitalter " der venezianischen Malerei, welches im späten 15. Jahrhundert mit Gentile und Giovanni Bellini, Carpaccio und Giorgione seinen Anfang nahm und etwa hundert Jahre danach mit Tintoretto und Tizian sein vorläufiges Ende fand.

Thematisiert wird in diesem Beitrag auch die venezianische Vedutenmalerei. Unter einer Vedute versteht man die topographisch getreue Wiedergabe einer Stadt oder Landschaft.

Canaletto und Guardi gelten als die letzten großen venezianischen Vedutenmaler.

Canaletto versuchte in seinen Stadtansichten topographische Treue mit lebendiger Wiedergabe von Licht und Atmosphäre zu verbinden. Sein Schüler Guardi wollte im Gegensatz zu ihm das Bizarre und die Fragwürdigkeit seiner Heimatstadt auf die Leinwand bringen, während Canaletto das Eigentliche, das Unveränderliche Venedigs darzustellen versuchte. Beiden ist ihr Vorhaben gelungen, wie deren diesbezügliche Werke dokumentieren.

Den Gemäldeablichtungen Turners geht ein äußerst interessanter Beitrag von Ian Warrer voraus, der die Überschrift trägt: " Einbruch der Nacht in Venedig ". Turners transparenter Aquarellstil und seine durch Licht und Farbe bestimmte Malweise konnte die Atmosphäre der Lagunenstadt bestens wiedergeben. Wie Goethe brachte auch Turner die Farbe mit dem Lebensprozess in Verbindung. Die Naturphänomene des Lichts und der Dunkelheit wurden mit symbolischem Inhalt erfüllt. Er hält in seinen Bildern die Schönheit und den Verfall aber auch Macht und Vergänglichkeit fest.

Sehr imposant sind die Gemälde der Impressionisten, besonders angetan bin ich von den zwei Bildern vom Canal Grande des Malers Edourd Manets, die durch die unterschiedlichen Blau und Blauschwarz- Töne einen ganz besonderen Reiz auf den Betrachter ausüben. Über diese aber auch über die Gemälde aller anderen impressionistischen Maler wird man ausgezeichnet aufgeklärt. Monet brachte übrigens ebenfalls Blau ins Spiel und ließ die Stadt dadurch raffiniert unwirklich erscheinen.















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