Rezension; Das neue Sacher-Kochbuch

Dieses traumhafte Koch- und Backbuch beinhaltet 300 Rezepte aus der Sacher-Backstube. Das 1876 gegründete Hotel Sacher in Wien dürfte jedem ein Begriff sein und Liebhaber süßer Köstlichkeiten werden möglicherweise auch schon gehört haben, dass Franz Sacher als 16 jähriger Lehrling im Dienste Metternichs eine der berühmtesten Torten der Welt erfand, die nach ihm benannte Sacher-Torte.  

Die vorliegenden Rezepte hat der Küchenchef des Hotels Sacher Wien Hans Peter Fink unter Mitarbeit von Jasmin Scheuringer auf den Weg gebracht. Bevor die Rezepte präsentiert werden und mit einer Fülle verlockender Ablichtungen süßer Köstlichkeiten seitens der Spitzenfotografin Luzia Ellert und des renommmierten Bildjournalisten Kurt-Michael Westermann aufgewartet wird, erfährt man alles Notwendige über Grundteige, Massen, Glasuren und Saucen.

Aufgelistet sind die wichtigsten Utensilien für die hohe Schule der Zuckerbäckerei, des Weiteren die zehn goldenen Backregeln des Sacher-Chefkochs Hans Peter Fink. Die erste Regel stammt von seiner Großmutter, einer , wie er hervorhebt, exzellenten Mehlspeisenköchin. Sie sagte:"Butter kann durch nichts ersetzt werden- und was nicht nach Butter schmeckt, kannst du vergessen." Allerdings besagt Regel 4 " Weniger ist mehr!" Man erfährt auch die 20 goldenen Regeln für Marmeladen und erhält Hinweise, wie man beispielsweise Schnee schlägt.

Die Herstellung der Grundteige und Massen wird bestens erklärt. Sehr gut haben mir die Hinweise gefallen, die verdeutlichen, wie Strudelteig wirklich gelingt. Der Rezeptteil ist untergliedert in: Torten und Schnitten; Kuchen, Strudel, Gugelhupf; Portionsgebäck, Kekse, Pralinen und andere Naschereien, kalte Desserts, Parfait, Sorbet und andere Köstlichkeiten, warme Sacher- Mehlspeisküche sowie Shakes und Drinks.

Die erklärten Rezepte werden durch kurzweilige Geschichten und Anekdoten aufgelockert. Wenn Sie wissen möchten, wie man beispielweise eine Topfenmoussetorte, eine Zuccotto-Piemont-Haselnusskuppel, einen Schokoladen-Gugelhupf, Marillenhippen, Sacher-Eispralinen, Wachauer Marillen-Palatschinken oder einen delikaten Kaiserschmarren kreiert, sollten Sie sich dieses Buch kaufen. Natürlich wird man auch genau instruiert wie man eine Sachertorte bäckt. Hier erfährt man vorab, dass das Originalrezept im Safe des Sacher unter Verschluss gehalten wird. Das im Buch enthaltene Rezept ist ist eine vereinfachte Variante, die "dem Original, wenn man es richtig macht, geschmacklich schon sehr nahe kommt."

Ps.: Dass man die "Böhmischen Powidl-Liwanzen" nicht vergessen hat, hat mich besonders gefreut, denn diese hat mir als Kind mein böhmischer Urgroßvater oft zubereitet. Eine süße Leckerei, die mit Zwetschkenröster als Beigabe, geradezu überirdisch schmeckt.


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